Kleines Lexikon 'Japanischer Garten'

Buchstabe S

Sabi: Die Patina, die durch den Alterungsprozess entsteht.

Sakuteiki: Erstes Buch über Gärten; ein ausgesprochen einflussreiches Werk aus dem 10. Jahrhundert.

Samurai: Soldat im Dienste eines daimyo.

San-sui: Zu deutsch "Berg und Wasser". Sino-japanischer Begriff für Landschaft. Einer der wichtigsten metaphysischen Begriffe, die in der Gartenkunst verwendet werden.

Sanzon: Darstellung der buddhistischen Trinität als Steinanordnung.

Sanzonseki: Arrangement aus drei Felsen, die die buddhistische Trias versinnbildlichen.

Schildkröteninsel: Die mystischen Inseln lagen der Legende zufolge auf den Rücken der Schildkröten. In japanischen Gärten abstrakte Steinarrangements, bisweilen sind Flossen und Kopf erkennbar.

Sesshu: Ein einflussreicher japanischer Künstler, Gärtner und Zen-Mönch des 15. Jahrhunderts.

Shakkei: Zu deutsch "Geborge Landschaft". Bezeichnet eine Technik, die Hintergrundlandschaft in die Gartenkomposition mit einzubeziehen.

Shibumi: Vom japanischen Wort für „ernst“ abgeleitete Bezeichnung für die ausgeprägt minimalistische, unaufdringlich weltliche Ästhetik der Edo-Zeit. Sie löste das ältere, spirituelle wabi-sabi ab.

Shigemori, Mirei: Einflussreichster Gartenarchitekt des 20. Jahrhunderts.

Shiki no himorogi: Mit Kieseln bedeckte heilige Bezirke, in denen rituelle Reinigungen vorgenommen werden.

Shime: Zu deutsch "Gebundenes Artefakt". Signalisiert eine Inbesitznahme. Das Binden von Gras oder Bäumen ist ein Zeichen eines Macht- oder Besitzanspruches.

Shime-nawa: Bezeichnet in Shinto-Heiligtümern Bänder, die einen heiligen Bezirk umgrenzen oder einen Gegenstand als heilig kenntlich machen.

Shin, gyo und so: Die Vermengung von geometrischen, halbformalen und naturnahen Elementen als Symbol für unterschiedliche soziale und physikalische Gegebenheiten; gebräuchlich etwa beim Bodenbelag.

Shinchi: Zu deutsch "Teiche der Götter".

Shinden: Heilige Reisfelder; Haupthaus.

Shinden-zuruki: Palast- und Gartenarchitektur der Heian-Zeit.

Shinto: Zu deutsch "Inseln der Götter", auch "Weg der Götter".

Shintoismus: Ureigentliche Religion Japans. Als Natur-Shinto prägend für die japanische Formensprache, die Grundzüge japanischer Lebens- und Verhaltensweisen reflektiert: die Wertschätzung territorialen Eigentums, die Naturanbetung, den Sinn für Reinheit und die Reiskultur.

Shishi-odoshi: Wildscheuche. Ein Bambusstock („Wasserhammer“), der sich mit Wasser füllt und beim Kippen gegen einen Stein schlägt.

Shishin-den: Zu deutsch "Die purpurne Halle des Kaisers". Gebäude im Mittelpunkt der kaiserlichen Wohngebäude seit der Heian-Zeit.

Shogun: Zu deutsch "Heerführer". Der Samuraiklasse angehörender kaiserlicher Feldherr, tatsächlicher politischer Machthaber während der Kamakura- und Muromachi-Zeit.

Shoin: Der kultivierteste Raum in den Wohnanlagen der Samurai und Zen-Priester.

Shoin-zukuri: Architektur-Stil der Kamakura- und Muromachi-Zeit.

So-an: Zu deutsch "Grasbedeckte Hütte". Schlichte, rustikale Tee-Laube.

Sode-gaki: Kurze Zäune aus Bambus und Gras, die Gartenansichten vom Haus aus gliedern.

Soribashi: Gewölbte Brücke, die das Ufer mit der Hauptinsel verbindet, wegen ihrer Form zum Betreten nicht geeignet.

Sumeru: Hindu-Berg (Meru), der im japanischen Buddhismus zum Berg Shumisen wurde.

Suna: Sand.

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