Wer war Buddha?

Vom Buddhismus ging ein großer gestalterischer Einfluß auf die Gartenkultur in Japan aus. Vor allem aber liefert er wesentliche Aspekte für jene Grundhaltung, die des Japaners Verhältnis zur Natur bestimmt.

Im buddhistischen Denken befinden sich Menschen, Tiere und Pflanzen auf einer Ebene. Menschen und Pflanzen fühlen das gleiche, erreichen einen Höhepunkt der Schönheit und kehren zur Erde zurück. In diesem Sinne ist jeder Teil der Natur auch ein Teil des Menschen, was diesem wiederum die Möglichkeit gibt, sie zu gestalten als einen Teil von sich selbst.

Siddartha Gautama, der historische Buddha, wurde etwa 560 v. Chr. in Lumbini, nahe der Stadt Kapilavast (im heutigen Nepal) geboren und starb im Alter von 80 Jahren. Er entstammte dem Adelsgeschlecht der Sakyer (daher die Bezeichnung Buddha Sakyamun) und verbrachte eine unbeschwerte Jugend im materiellen Überfluss, heirate mit 16 Jahren und hatte einen Sohn.

Mit 29 Jahren verlässt er die Palastanlage seiner Familie und begegnet dabei zum ersten Mal einem Greis, einem Schwerkranken und einem Toten. Nun weiß er, dass Alter, Krankheit und Tod unausweichlich mit dem menschlichen Leben verbunden sind. Die ihm bislang selbstverständlichen Vergnügungen verlieren ihren Reiz und er beschließt, von jetzt an die Grundlage für nicht vergängliches, dauerhaftes Glück zu suchen.

Nach sechs Jahren voll vergeblicher Versuche, dies zu erreichen - ob durch Askese oder die Auseinandersetzung mit den besten Philosophien seiner Zeit -, setzt er sich in der Nähe des heutigen Bodh-Gaya unter einen Feigenbaum nieder und verspricht, nicht wieder aufzustehen, bevor er sein Ziel erreicht hat. Schließlich erkennt er in tiefer Meditation das Wesen des Geistes und wird damit erleuchtet, also ein Buddha, ein "vollkommen Erwachter".

Von nun an lehrt er 45 Jahre lang, gründete einen Mönchs- und einen Nonnenorden und gewinnt viele Laienanhänger. Er stirbt mit 80 Jahren und empfielt kurz vor dem Tod seinen Anhängern, seiner Lehre nicht blind zu folgen, sondern alles anhand der eigenen Erfahrung zu überprüfen.